19. Juli 2024
Sanierung der Elektroinstallation nach einem Brand – sicher und nach Vorschrift
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22. August 2024
Um den Wohnungsbau in Deutschland einfacher, schneller und kostengünstiger zu gestalten, hat das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen den Planungsansatz „Gebäudetyp E“ entwickelt. Das Konzept sieht vor, bei der Ausstattung in verschiedenen Bereichen zu sparen – unter anderem bei der Elektroinstallation, indem weniger Steckdosen eingeplant werden. So sollen bei einer Dreizimmerwohnung mit 75 Quadratmetern Wohnfläche 24 Steckdosen ausreichen. Fakt ist: Damit würde diese Wohnung weit unter die gemäß DIN-Norm 18015-2 empfohlene Mindestausstattung fallen und wäre deutlich unterdimensioniert. Eine solche Unterdimensionierung kann nicht nur aufwändige Nachbesserungen nach sich ziehen, sondern auch Sicherheitsrisiken mit sich bringen, die für alle Bewohner gefährlich sein können.
Trotz der Bemühungen um Kostenreduktion sollte die Elektroinstallation beim Hausbau oder bei einer Sanierung nicht vernachlässigt werden. Es geht nicht nur um Komfort – eine gute Ausstattung sorgt über viele Jahre hinweg für Sicherheit: Unzureichende Installationen können schwerwiegende Folgen haben – von technischen Störungen bis hin zu potenziellen Brandrisiken. Eine gut durchdachte, bedarfsgerechte und standardisierte Ausstattung nach anerkannten Standards ist unerlässlich. Nicht zuletzt verringert eine zu geringe Ausstattung die Zukunftsfähigkeit Ihrer Immobilie.
Wer legt fest, was eine gute Elektroinstallation ausmacht?
Eine bewährte Planungshilfe ist die RAL-RG 678. Sie strukturiert die elektrische Ausstattung für Wohngebäude in drei Ausstattungsstufen – 1-, 2- und 3-Sterne-Installation. Die 1-Stern-Variante entspricht der Mindestausstattung nach DIN 18015-2, die unter Mitwirkung von Experten aus dem Elektrohandwerk, der Elektroplanung und Verbraucherschutzverbänden definiert wurde.
Diese Variante entspricht der Mindestausstattung nach DIN 18015-2 und bietet eine Basisversorgung mit Steckdosen und Beleuchtungspunkten, jedoch ohne besonderen Komfort. Diese Minimalversorgung reicht oft nicht aus für die Vielzahl der heute im Haushalt genutzten elektrischen Geräte. Kommen dann Mehrfachsteckerleisten zum Einsatz, kann es zur Überlastung der Stromkreise und einem Brandrisiko kommen. Zudem sehen herumliegende Kabel unschön aus und werden schnell zur Stolperfalle.
Diese Ausstattungsvariante gilt als Standardausstattung und bietet höheren Wohnkomfort sowie eine bessere Lastverteilung. Wenn Sie sich für diese Ausstattungsvariante entscheiden, verlängert sich die Nutzungsdauer Ihrer Elektroinstallationen und Sie profitieren von zeitgemäßen Sicherheitsstandards.
Diese hochwertigste Ausstattungsstufe bietet eine zukunftsorientierte Elektroinstallation mit zahlreichen Anschlüssen, Sicherheitsausstattung sowie einigen Steuer- und Automatisierungsoptionen. Sie bleibt über viele Jahre flexibel und ermöglicht spätere Nutzungsänderungen und Modernisierungen.
Jeder kennt die Situation: Man möchte ein neues elektrisches Gerät anschließen und findet keine passend positionierte oder gar keine freie Steckdose. Das passiert nicht nur im Altbau, sondern auch in neueren Wohnungen, wenn die Planung nicht durchdacht war. Gehen wir einmal Raum für Raum durch die eingangs erwähnte 75-Quadratmeter-Wohnung und schauen uns an, was hinter der Mindestausstattung nach DIN-Norm 18015-2 steckt:
Wohnzimmer:
Ein Wohnzimmer über 20 Quadratmeter sollte mindestens über sieben Steckdosen für Multimedia, sprich Fernseher, Musikanlage, Router und andere elektronische Geräte sowie Beleuchtung verfügen. Vielleicht haben Sie auch eine Spielekonsole, Ihr Kind möchte seine Toniebox anschließen oder alle wollen während des Fernsehschauens Ihre Handys laden?
Neben großen Geräten wie Herd, Kühlschrank und Spülmaschine, die über einen eigenen Stromkreis angeschlossen werden sollten, benötigen zahlreiche weitere Geräte Strom, etwa der Toaster und der Wasserkocher, die Kaffeemaschine oder die Mikrowelle. Und auch die nur zeitweise genutzten Elektrogeräte aus der Schublade wie Pürierstab, Mixer oder Entsafter brauchen Strom. Planen Sie deshalb in der Küche circa elf Steckdosen ein. Mindestens eine weitere Steckdose ist vorzusehen, wenn der Essbereich zur Küche oder dem Wohnzimmer gehört.
Im Bad reichen oft zwei Steckdosen neben dem Spiegel für die elektrische Zahnbürste und flexibel genutzte Geräte wie Fön oder Rasierer. Zusätzlich benötigen Waschmaschine und Trockner jeweils eine Steckdose.
Fürs bis zu 16 Quadratmeter große Schlaf- oder Kinderzimmer werden acht Steckdosen empfohlen, etwa für die Beleuchtung zum Lesen, zum Handyladen und Staubsaugen oder auch einen Fernseher. Bei größeren Räumen kommen noch zwei weitere Steckdosen hinzu. Aufgepasst: Insbesondere Kinderzimmer sollten vorausschauend geplant werden. Die Kleinen werden größer und somit auch ihr Bedarf an elektrischen Geräten, und die Nutzungsgewohnheiten ändern sich mit den Jahren.
Arbeitszimmer/-bereich: Ähnlich wie im Wohnzimmer kann der Bedarf an elektrischen Geräten im Arbeitszimmer sehr unterschiedlich ausfallen. Hier sind acht Anschlüsse ratsam, etwa für Computer, Drucker und Beleuchtung.
Auch wenn man glaubt, die meisten Steckdosen gezählt zu haben, fehlt noch der Flur und eventuell Balkon oder Terrasse, wo jeweils eine Steckdose im Alltag hilfreich ist.
Auch wenn Sie beim Bau Ihres Hauses, der Sanierung oder Renovierung auf die Kosten achten müssen, sollten Sie bei der Anzahl von Stromanschlüssen und Steckdosen nicht zu sehr sparen. Eine Orientierung an der Sterne-Ausstattung der RAL-RG 678 gewährleistet die Funktionalität und Sicherheit Ihrer elektrischen Anlage und stellt den gewünschten Wohnkomfort sicher. Ihre eigenen vier Wände sollen Sie schließlich eine gute Weile, im besten Fall über viele Jahre, begleiten. Die Investition in eine qualitativ hochwertige, sichere und effiziente Elektroinstallation zahlt sich langfristig immer aus!
Übrigens: Die Initiative Elektro+ bietet ein neues Online-Tool an, mit dem Sie die elektrische Ausstattung Ihrer Räume Schritt-für-Schritt planen können. Das bietet Ihnen beim Hausbau oder der Renovierung eine gute Grundlage für das Gespräch mit dem Elektrofachbetrieb.
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