Blitzschutz fürs Eigenheim: Schützen Sie Ihr Zuhause und Ihre Geräte

Wenn der Himmel sich verdunkelt und die ersten Blitze über das eigene Dach zucken, wird vielen Hausbesitzern bewusst, wie verletzlich ihr Zuhause eigentlich ist. Ein Blitzeinschlag kann nicht nur verheerende Schäden am Gebäude verursachen, sondern auch teure Elektrogeräte und sensible Technik zerstören und im schlimmsten Fall sogar Brände auslösen. Doch mit dem richtigen Schutzkonzept lassen sich diese Risiken erheblich minimieren. Wir sagen Ihnen, worauf es ankommt.

Äußerer Blitzschutz durch den Blitzableiter 

Blitzschutz ist weit mehr als eine Versicherung gegen das Unwahrscheinliche. Laut aktuellem Blitzatlas des Informationsdienstleisters Aldis/Blids hat im Jahr 2024 in Deutschland insgesamt 209.619-mal der Blitz eingeschlagen. Deshalb lohnt es sich, das eigene Zuhause systematisch zu schützen. Ein gutes Schutzkonzept besteht aus drei Stufen. Der äußere Blitzschutz bildet das Fundament. Er schützt Ihr Haus vor direkten Blitzeinschlägen und leitet die Energie sicher in den Boden. Der äußere Blitzschutz besteht aus folgenden Komponenten:

• Fangeinrichtung: Diese wird auf dem Dach installiert und hat die Aufgabe, den Blitz einzufangen, bevor er dem Gebäude schaden kann.
• Ableitungen: Die Blitzenergie wird von der Fangeinrichtung an die Ableitungen weitergegeben. Diese transportieren den Blitzstrom zur Erdungsanlage.
• Erdungsanlage: Sie sorgt dafür, dass die Blitzenergie sicher in die Erde abgeleitet wird, wodurch Brand- und Gebäudeschäden verhindert werden.

Ein professionell installierter äußerer Blitzschutz ist also der erste Schritt zu mehr Sicherheit und schützt vor potenziellen Bränden, die durch Blitzeinschläge verursacht werden können.

Innerer Blitzschutz: Überspannungsschutz für Ihre Technik

Während der äußere Blitzschutz das Gebäude vor direkten Einschlägen bewahrt, kümmert sich der innere Blitzschutz um den Schutz der Elektronik im Haus. Auch ohne direkten Einschlag können Blitze in der Nähe gefährliche Überspannungen in den elektrischen Leitungen verursachen, die empfindliche Geräte zerstören. Daher ist es wichtig, einen inneren Blitzschutz in Form von Überspannungsschutzgeräten einzubauen: Diese Geräte schützen Ihre Elektroinstallation, indem sie auftretende Überspannungen abbauen und ableiten. Auch hier gibt es drei Stufen:

• Blitzstrom-Ableiter (Typ 1): Diese Geräte sind für den Grobschutz zuständig und leiten hohe Blitzströme sicher in die Erde ab. Sie werden in der Hauptverteilung des Gebäudes installiert.
• Überspannungs-Ableiter (Typ 2): Diese Mittelschutz-Komponenten reduzieren verbleibende Spannungen auf ein sicheres Niveau. Sie werden in Unterverteilungen, Schaltschränken oder Geräteeinbaudosen eingesetzt.
• Geräteschutz (Typ 3): Dieser Feinschutz bewahrt sensible Endgeräte wie Fernseher, Computer oder Router vor Schäden durch vielleicht doch noch verbleibende Spannungsspitzen.

Darüber hinaus ist es ratsam, alle ins Haus führenden Strom- und Datenleitungen mit geeigneten Überspannungsschutzeinrichtungen auszustatten. Sie alle können als Eintrittspforten für Überspannungen dienen. Achten Sie darauf, dass die Überspannungsableiter so nah wie möglich am Gebäudeeingang installiert werden, dort, wo die Leitungen, wie Stromversorgung, Telefon, Internet, TV-Kabel, von außen ins Gebäude geführt werden. Auf diese Weise wird der der größte Teil einer schädlichen Überspannung bereits an der Eintrittsstelle abgeleitet und kann nicht weiter ins Hausinnere vordringen. Das bietet effektiven Schutz für die gesamte nachgelagerte Hausinstallation und alle angeschlossenen Geräte.

Ihr individuelles Schutzkonzept – daran sollten Sie ebenfalls denken

Ein individuelles Schutzkonzept gibt Ihnen die Sicherheit, die Sie benötigen. Hier einige wichtige Punkte, die Sie für das Gespräch mit einer Elektrofachkraft über Ihr Schutzkonzept berücksichtigen sollten:

• Elektrische Energieversorgung: Schützen Sie alle Stromleitungen mit Überspannungsschutzgeräten. Hier erfolgt der Einbau meist im Zählerschrank, möglichst im Bereich vor dem Stromzähler.
• Telekommunikationsanlagen: Achten Sie darauf, dass auch Ihre Telefonanlagen und Internet-Router geschützt sind.
• Smarte Haustechnik: Da moderne Häuser häufig mit Smart-Home-Systemen ausgestattet sind, ist es wichtig, auch diese Systeme zu schützen.
• Bewegungssensoren und Alarmanlagen: Sorgen Sie für zusätzlichen Schutz, indem Sie Ihre Überwachungsanlagen ebenfalls in das umfassende System einbeziehen.
• Wallbox für E-Autos: Prüfen Sie, ob Ihre Ladestation für Elektroautos gegen Überspannung abgesichert ist. Oft fehlt ein integrierter Überspannungsschutz, der die teure Technik im Ernstfall absichert.

Fachliche Expertise einholen

Ein kombinierter Ansatz aus äußerem und innerem Blitzschutz gibt Ihnen die Sicherheit, die Sie benötigen. Verschaffen Sie sich einen Überblick über die Möglichkeiten, und informieren Sie sich über geeignete Schutzmaßnahmen in der ELEKTRO+ Broschüre zum Thema Blitz- und Überspannungsschutz. Bitte beachten Sie aber, dass Blitzschutz sehr komplex ist und deshalb immer in professionelle Hände gehört. In unserer Fachbetriebssuche finden Sie Experten, die auf Blitzschutzsysteme spezialisiert sind und sicherstellen können, dass Ihr Zuhause gemäß den geltenden Richtlinien abgesichert ist.