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Ausstattungs­umfang einer guten Elektroinstallation

Steckdosen, Schalter und Co.

Bei einer Modernisierung der Elektroinstallation sollte der Bauherr von einem Fachhandwerker zuerst die Gebrauchstauglichkeit der technischen Ausrüstung des Gebäudes überprüfen lassen. Nur wenn alle vorhandenen und neu eingeplanten elektrischen Geräte und Einrichtungen erfasst sind, kann die dafür erforderliche elektrische Anlage geplant werden. In DIN 18015 Teil 2 „Elektrische Anlagen in Wohngebäuden“ wird die Mindestausstattung der Elektroinstallation beschrieben. Abhängig von der Wohnungsgröße beschreibt die Richtlinie unter anderem die notwendige Anzahl der

  • Stromkreise,
  • Steckdosen,
  • Schalter,
  • Beleuchtungsauslässe,
  • TV- und Kommunikationsanschlüsse.

Ein über die Mindestanforderung hinausgehender Ausstattungsumfang, z. B. die Standard- oder die Komfortausstattung, sind Bestandteil der RAL-RG 678 (RAL: Deutsches Institut für Gütesicherung und Kennzeichnung). Beim Renovieren und Modernisierern stellen die drei RAL-Ausstattungswerte eine ideale Planungshilfe dar und tragen dazu bei nachträgliche Änderungen und Renovierungsarbeiten zu vermeiden.

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Bildstrecke Schalter und Steckdosen, © jung-group.com

Unsere Empfehlung

Planen Sie genügend Stromkreise ein, um Ihre Elektroanlage nicht zu überlasten. Die RAL-RG 678 gibt Hinweise, wieviel Stromkreise vorzusehen sind. Alle Geräte mit einem hohem Stromverbrauch, wie z. B. Elektroherd, Waschmaschine, Wäschetrockner oder Durchlauferhitzer, benötigen einen separaten Stromkreis mit eigener Absicherung. Für jeden Stromkreis empfehlen wir eine Absicherung mit FI-Schaltern (alternativ FI-/LS-Schaltern).

Ausstattungswert Kennzeichnung Qualität
1 Mindestausstattung gemäß DIN 18015–2
2 ★ ★ Standardausstattung
3 ★ ★ ★ Komfortausstattung
1plus Vorbereitung für die Anwendung der Gebäudesystemtechnik gemäß DIN 18015–4
2plus ➕ ➕ mindestens ein Funktionsbereich gemäß DIN 18015–4 ausgeführt
3plus ➕ ➕ ➕ mindestens zwei Funktionsbereiche gemäß DIN 18015–4 ausgeführt

Hinweise zu den Ausstattungswerten:

  • Für elektrische Anlagen in Wohngebäuden sind die Ausstattungswerte 1, 2 oder 3 bzw. bei geplanter Ausstattung mit Gebäudesystemtechnik die Ausstattungswerte 1plus , 2plus oder 3plus möglich. Beide Werte können auch gemischt werden. Beispiel: Komfortausstattung und ein Funktionsbereich wurden ausgeführt. Das ergibt Ausstattungswert 3 Stern / 2plus.
  • Die Ausstattungswerte für die Gebäudesystemtechnik setzen voraus, dass ein Ausstattungswert für die konventionelle Elektroinstallation (1, 2 oder 3) umgesetzt wurde.
  • Die Zuordnung eines Ausstattungswertes erfolgt grundsätzlich für eine Wohneinheit. Der gewählte Ausstattungswert setzt voraus, dass alle Räume mindestens die Anforderungen des Ausstattungswertes erfüllen. Eine höherwertige Ausstattung einzelner Räume ist möglich.

Unsere Empfehlung

Entscheiden Sie sich mindestens für Ausstattungswert 2 (Standardausstattung). Mit dieser Ausstattung verfügen Sie über eine zukunftssichere Elektroinstallation.

Weiterentwickelte Standards bei elektrischen Schutzgeräten

Leitungs- und Fehlerstromschutzschalter

In Bestandsanlagen werden elektrische Leitungen und Geräte häufig nur über Sicherungen oder Leitungsschutzschalter geschützt. In modernen Gebäuden wird zusätzlich der Personenschutz mit Fehlerstrom-Schutzschaltern (FI-Schalter) gefordert. Die Stromkreise sind so zuzuordnen, dass bei Abschaltung im Fehlerfall oder von Hand nur ein kleiner Teil der Elektroinstallation außer Betrieb gesetzt wird. Nur so ist sichergestellt, dass bei einem Fehler in der Elektroinstallation oder einem der angeschlossenen Geräte nicht die gesamte elektrische Anlage des Nutzungsbereiches abgeschaltet wird. Bestenfalls werden kombinierte Fehlerstrom-/Leitungsschutzschalter (FI-/LS-Schalter) eingesetzt. Damit wird eine hohe Verfügbarkeit der Elektroinstallation gewährleistet.

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Bildstrecke Elektrische Schutzgeräte, © Siemens

Schutz vor elektrisch gezündeten Bränden

In der Elektroinstallation kommt es immer wieder zu Fehlern, wie z. B. Nägeln in Leitungen, Quetschungen der Isolierung, losen Klemmstellen in schlecht montierten Leuchten, Steckdosen und Schaltern oder zu Leitungsbrüchen. Dies kann zu gefährlichen Fehlerlichtbögen führen, welche die Brandentstehung begünstigen. Für zusätzliche Sicherheit sorgen hier FehlerlichtbogenSchutzschalter (AFDD). Diese überwachen mit einem integrierten Messsystem kontinuierlich die angeschlossenen elektrischen Leitungen und die von ihnen versorgten Verbraucher auf entstehende Fehlerlichtbögen und schalten im Fehlerfall den betreffenden Stromkreis innerhalb von Sekundenbruchteilen ab. Brandgefahren in der Elektroinstallation können so frühzeitig erkannt und unterbunden werden.

Unsere Empfehlung

Empfohlen wird der Einsatz eines AFDD für bestimmte Anwendungsbereiche. So wird er z. B. in Schlaf- und Kinderzimmern in Wohngebäuden oder in Umgebungsbereichen der Elektroinstallation in feuergefährdeten Bereichen, wie z. B. einem Dachstuhl, empfohlen. Auch bei Holzhäusern sollte er berücksichtigt werden.

Überspannungsschutz

Überspannungen gefährden Personen sowie elektrische und elektronische Geräte. Sie entstehen durch nahe und ferne Blitzeinschläge oder Schalthandlungen aus dem Stromversorgungsnetz. Zur Vermeidung von Brandgefahr und Kurzschluss wird im Zählerschrank ein Überspannungsschutz eingebaut. Dieser stellt den Mindestschutz dar. Um elektrische Geräte im ganzen Haus zu schützen ist ein mehrstufiges Überspannungsschutzkonzept zu realisieren. Dabei ist auch die Netzwerk- und Kommunikationstechnik einzubeziehen.

Unsere Empfehlungen

Setzen Sie auf ein abgestimmtes Überspannungskonzept

Überspannungsschutzgeräte (SPD) sollten abgestuft vom Hausanschluss bis zu den Endgeräten bei Stromversorgungsleitungen und Kommunikationsleitungen installiert werden.

Steckdosen mit Berührungsschutz verwenden

Steckdosen mit integriertem erhöhten Berührungsschutz („Shutter“) verringern das Risiko, dass Personen mit spannungsführenden Teilen in Berührung kommen und möglicherweise einen Stromschlag erhalten

Steckdose mit Berührungsschutz
© Gira

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