Planungsgrundlagen für eine gute Ausstattung
Ausstattungswerte der Elektroinstallation
In DIN 18015–2 „Elektrische Anlagen in Wohngebäuden“ wird die Mindestausstattung der Elektroinstallation, u. a. die Anzahl der Stromkreise und der Steckdosen, beschrieben. Doch wer möchte sich schon mit dem Minimum begnügen, wenn die Wohnung oder das Haus bezüglich der gesamten Ausstattung höhere Ansprüche erfüllen soll. Die Initiative ELEKTRO+ empfiehlt hier die weitergehenden Ausstattungswerte nach RAL-RG 678 als Planungshilfe zu nutzen.
Die RAL-Richtlinie beschreibt die Elektroinstallation in drei Ausstattungsstufen: Mindest-, Standard- und Komfortausstattung. Hier sollte mindestens die Ausstattungsstufe 2 (Standardausstattung) gewählt werden. Nachträgliche Änderungen und Nachinstallationen sind häufig schwierig zu realisieren und um ein Vielfaches teurer. Das bedeutet, dass Wände erneut aufgestemmt und nach Verlegung von zusätzlichen Elektroleitungen, teure Verputz- und Tapezierarbeiten vorgenommen werden müssen.
Download Tabelle Ausstattungswerte
Eine ausführliche Tabelle zu Ausstattungswerten der Elektroinstallation finden Sie in der Broschüre „Schalter und Steckdosen“ auf Seite 17.
Schutzgeräte
Schutz vor Überlastung der Leitung und bei Kurzschlüssen
Leitungsschutzschalter (LS-Schalter) schützen einen Stromkreis vor
Überlast und bei einem Kurzschluss. LS-Schalter unterbrechen dann
automatisch den Stromkreis. Es handelt sich um strombegrenzende
Selbstschalter, die nach dem Auslösen wieder eingeschaltet werden
können.
Schutz vor elektrischem Schlag
Fehlerstromschutzschalter (FI-Schalter) schützen vor elektrischem
Schlag. Als elektrischer Schlag oder Stromschlag wird eine Verletzung
durch Einwirkung des elektrischen Stroms auf Menschen oder Tiere
bezeichnet. Mit dem FI-Schalter zum zusätzlichen Schutz gegen
gefährliche Körperströme werden Gefahren abgedeckt, bei denen der
Basisschutz bei direktem Berühren spannungsführender Teile, z. B. durch
eine defekte Isolierung verursacht, und der Fehlerschutz (Schutz bei
indirektem Berühren) nicht wirksam ist.
Der FI/LS-Schalter ist eine Kombination aus Fehlerstromschutzschalter und Leitungsschutzschalter. Diese Schalter schützen vor Überlast und Kurzschluss und bieten zusätzlichen Personenschutz.
Elektroinstallationsdosen für Schalter und Steckdosen
Elektroinstallationen in Wohnräumen werden in der Regel als Unterputz-Installation vorgenommen. Bei massiver Bauweise im Mauerwerk werden Unterputzdosen verwendet, bei der Betonbauweise spezielle Betonbaudosen und für die Leichtbauweise Hohlwanddosen eingesetzt. Neben der Ausführung der Raumbegrenzungsfläche (z. B. Mauerwerk, Beton, Gipskarton) resultiert die Auswahl der Elektroinstallationsdosen auch aus bauphysikalischen Anforderungen (z. B. Energieeffizienz, Brandschutz, Schallschutz), aus dem Platzbedarf der Geräteinsätze sowie aus der Verdrahtungsart.
Elektroinstallationen dürfen aus Gründen der Energieeffizienz nicht die Luft- und Winddichtheit des Gebäudes beeinträchtigen. Hier werden luftdichte Installationsdosen bzw. -gehäuse eingesetzt. Diese ermöglichen einen luftdichten Anschluss von Leitungen und Elektroinstallationsrohren.
Die Dosen sowie die Geräteeinsätze unterliegen normativen Vorgaben, so dass die Geräteeinsätze sicher ihren Platz und Schutz vor unzulässiger Erwärmung finden. Für die Auswahl der Geräteeinsätze und die Verdrahtung gibt es Elektroinstallationsdosen in unterschiedlichen Ausführungen. Häufig werden Geräte-Verbindungsdosen eingesetzt, die neben den Geräteeinsätzen auch noch zusätzlichen Raum für Verbindungsklemmen bieten. So müssen keine zusätzlichen Verbindungsdosen eingesetzt werden.
Geräte-Verbindungsdosen für Daten- und Netzwerkanschlüsse dienen zur Aufnahme von Daten- und Netzwerkdosen oder für GlasfaserTeilnehmeranschlüsse und bieten zusätzlichen Anschlussraum zur Einhaltung von Biegeradien oder für Leitungsreserven. Elektronik-Dosen bieten darüber hinaus einen weiteren seitlichen Anschlussraum und ermöglichen so die zusätzliche Aufnahme elektronischer Bauteile (z. B. Aktoren).