Elektroinstallationen für Einbauleuchten im Innenbereich
Halogen- oder LED-Einbauleuchten sorgen für eine angenehme Beleuchtung im Bad, im Wohnbereich oder in Fluren. Werden diese Leuchten in Decken der Leichtbaukonstruktion eingesetzt, muss die oberhalb der Decke befindliche Dämmung und Dampfbremsfolie beim Einbau und beim Betreiben der Leuchten geschützt werden. Der Sockel der Halogenleuchtmittel erreicht während des Betriebes Temperaturen von mehr als 200 °C, und auch im Dauerbetrieb befindet sich die Temperatur in einem Bereich, der weit oberhalb der Grenztemperaturen benachbarter Bauteile liegt. Vor diesen extremen Temperaturen müssen die umliegenden Bauteile so geschützt werden, dass latente Brandgefahren ausgeschlossen werden und Leckagen durch thermische Zerstörung der Dampfbremsfolie auf Dauer nicht entstehen.
Werden hier keine Vorkehrungen getroffen und die Leuchte wird ohne Schutzmaßnahme in die Decke eingebaut, nimmt die luftdichte Schicht innerhalb kürzester Zeit Schaden. Die Luftdichtheit ist dann nicht mehr gegeben. Um hier eine dauerhaft sichere Elektroinstallation zu gewährleisten, sollten bereits in der Planungsphase entsprechende Einbaugehäuse vorgesehen werden. Auch LED-Leuchten entwickeln Wärme, zwar nicht in der Lichtaustrittsrichtung, jedoch haben die Kühlkörper der LED-Leuchten die Aufgabe, die Wärme so schnell wie möglich von der LED-Platine abzuführen. Diese Wärmeabfuhr erfolgt rückseitig über die Kühlkörper und durch die entstehende Wärme könnte auch hier die Luftdichtheitsschicht beschädigt werden oder mit brennbaren Materialien in Berührung kommen.
Die zumeist scharfkantigen Kühlkörper beschädigen mitunter bereits bei der Installation oder beim späteren Austausch der Leuchtmittel die Dampfbremse. Zudem könnte – so auf ein Gehäuse verzichtet würde – die LED-Leuchte und Platine mit z. B. Fasern oder Stäuben aus dem Deckenhohlraum bedeckt werden. Folgen sind unangenehme Schwarzstaubbildungen (sogenannte Fogging-Effekte) und möglicherweise eine reduzierte Lebensdauer.
Spezielle Einbaugehäusesysteme sind so konzipiert, dass die Dampfbremsfolie nicht zerstört wird und die luftdichte Elektroinstallation erhalten bleibt. Sie werden unterhalb der luftdichten Schicht installiert und bieten ausreichend Platz für die Aufnahme von Halogen- oder LEDLeuchten.
Gerade bei Wänden und Decken, die in Leichtbauweise erstellt werden,
kommt es jedoch oftmals zu einem Konflikt zwischen der aus dem GEG bzw.
EnEV resultierenden Mindestdämmstärke und einem gewünschten Einbau von
Leitungen, Leuchten, Lautsprechern, Displays und anderen elektronischen
Geräten. Hier wird der verfügbare Raum weitestgehend durch Dämmmaterial
in Anspruch genommen, das zudem auf der Raumseite durch eine
Dampfbremsfolie luftdicht abgeschlossen wird. In diesen Fällen ist es
sinnvoll, die elektrische Installation luftdicht in die Dämmschicht zu
integrieren. Nach dem notwendigen Durchtrennen der Dampfbremsfolie
schaffen solche Einbaugehäuse zusammen mit einem Dichtschaumrahmen den
thermisch geschützten, luftdichten Installationsraum, in dem Leuchten
und deren Zubehör sicher und luftdicht Platz finden. Bei Aufbauten mit
OSBPlatten als luftdichte und wasserdampfresultierende Ebene in
Verbindung mit einer raumseitigen Beplankung wird der Dichtschaumrahmen
nicht benötigt.
Den Mindestsicherheitsabstand zu brennbaren Materialien im Deckenhohlraum bietet der Abstandhalter. Zwar ist er nicht luftdicht ausgeführt, gewährt aber den notwendigen Sicherheitsabstand, so dass Leuchten nicht mit brennbaren Materialien in Berührung kommen oder die Dampfbremse verletzten können. Der Abstandhalter ist universell einsetzbar für Deckenausschnitte von 68-80 mm und in 10 mm-Schritten kürzbar, so dass er an Einbausituationen von 40-100 mm angepasst werden kann. Bis zur endgültigen Entscheidung hinsichtlich der Beleuchtung kann er auch temporär als schützender Abstandshalter eingesetzt werden und im späteren durch ein entspre chendes Einbaugehäuse ersetzt werden.