Energieeffizienz von Beleuchtungsanlagen
Lumen statt Watt
Die vertraute Angabe „Watt“ gehört als Vergleichsgröße der Vergangenheit an. Die Einheit, die wie schon erwähnt im Handel angegeben werden muss, ist das Lumen. LED-Lampen arbeiten wesentlich energieeffizienter als Glühlampen oder Halogenlampen. Auf der Lampenverpackung sind Vergleichswerte für die Leistungsaufnahme aufgeführt.
Energieeffizienz bei Leuchten mit Vorschaltgeräten
Leuchten und Leuchtmittel sind häufig mit einem elektronischen Vorschaltgerät ausgestattet. Um die gesamte Leistungsaufnahme mit der Lichtausbeute vergleichen zu können, ist also nicht allein die Leistung des Leuchtmittels, sondern immer die Leistung des gesamten Systems zu berücksichtigen, also Leuchtmittel plus Vorschaltgerät.
Lampen im Vergleich
Die LED ist erste Wahl, wenn es um die effiziente Beleuchtung geht. Sie verbraucht deutlich weniger Strom als andere Lampen und mit rund 10.000 bis 60.000 Stunden hat sie auch eine deutlich längere Lebensdauer als Halogenlampen und Energiesparlampen.
Kostenvergleich* | Glühlampe 60 W | Halogenlampe 42 W | Energiesparlampe 15 W | LED 7W |
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Anschaffungspreis | nicht mehr im Handel | ca. 2 EUR | ca. 3 EUR | ca. 5 EUR |
Lebensdauer | ca. 1.000 h | ca. 4.000 h | ca. 10.000 h | ca. 15.000 h |
Lampenkosten 10.000 h |
- | 6 EUR | 3 EUR | 5 EUR |
Lampenkosten 20.000 h |
- | 10 EUR | 6 EUR | 10 EUR |
Stromverbrauch 10.000 h |
- | 420 kWh | 150 kWh | 70 kWh |
Stromverbrauch 20.000 h |
- | 840 kWh | 300 kWh | 140 kWh |
Gesamtkosten 10.000 h |
- | 140,40 EUR | 51,00 EUR | 27,40 EUR |
Gesamtkosten 20.000 h |
- | 278,80 EUR | 102,00 EUR | 54,80 EUR |
* Berechnungsgrundlage: Brenndauer ca. 3 Stunden pro Tag/Strompreis (Arbeitspreis) 0,32 €/kWh
Hinweis: Die verschiedenen Leuchtmittel erzeugen pro Watt Leistung einen unterschiedlich starken Lichtstrom. Die in der Tabelle für die unterschiedlichen Lampentypen angegebenen Watt-Angaben entsprechen in etwa einer identischen Lichtleistung gemessen in Lumen (lm).
Einsatz von Präsenz- und Bewegungsmeldern
Eine automatisierte Beleuchtung sorgt für mehr Sicherheit im Haus und garantiert, dass die Beleuchtung im Innen- und Außenbereich nicht länger eingeschaltet bleibt als unbedingt notwendig.
Intelligente Präsenzmelder werden vorwiegend im Innenbereich eingesetzt. Sie schalten die Beleuchtung aus, wenn es zu hell ist oder niemand mehr anwesend ist. Kleine Bewegungen im Raum muss der Melder nicht erkennen. Komfortabel und effizient sind Präsenzmelder mit Konstantlichtregelung. Sie erfassen permanent die Helligkeit und schalten die Beleuchtung bei ungenügendem Tageslicht ein, bei ausreichendem Licht wieder aus.
Eine weitere komfortable Maßnahme vor allem für Flure, Kellerräume, Zuwege und Einfahrten ist der Einbau von integrierten Passiv-Infrarot-Bewegungsmeldern. Sie arbeiten helligkeitsunabhängig und bringen nur Licht ins Dunkel, wenn sich eine Person bewegt. Das ist von Vorteil, wenn man etwa einen Korb voller Wäsche, eine Getränkekiste in den Keller bringt oder am späten Abend über den Hof und durchs Treppenhaus in die Wohnung geht. Zusätzlich dienen sie der Sicherheit, wenn sie im Außenbereich des Hauses angebracht werden: Potenzielle Einbrecher können abgeschreckt werden.
Wichtiger Tipp
Um Manipulationen an den Wächtern zu verhindern, sollten die Geräte nur von innen schaltbar sein. Damit der Bewegungsmelder nicht aktiviert wird, wenn zum Beispiel eine Katze vorbei läuft, sind moderne Geräte mit einer selektiven Alarmunterdrückung ausgestattet.
Effiziente Alternative: direkte Nutzung von Tageslicht
Tageslicht hat eine positive Wirkung auf das Befinden des Menschen und beeinflußt Konzentrations- und Leistungsfähigkeit. Wenn nicht in jedem Raum des Hauses ein Fenster vorhanden ist, lassen sich in vielen innenliegenden Räumen wie z. B. Bädern oder Fluren, die sich außerdem unter dem Dach befinden, sogenannte Tageslichtspots installieren. Das Tageslicht wird über eine Lichtkuppel auf dem Dach „eingefangen“ und mit Hilfe eines Reflektorrohrs in das Gebäude transportiert. Der Vorteil bei einem Tageslichtspot ist der geringe Platzbedarf gegenüber einem Fenster. Ein für einen Tageslichtspot ausgeschnittenes Dachelement von ca. 40 x 40 cm bringt dabei ungefähr denselben Lichtertrag wie ein 80 x 80 cm großes Fenster.
EU-Energielabel für Lampen und Leuchten
Seit September 2021 werden Lampen neu in die Energieeffizienzklassen A bis G eingeteilt.
Das Energielabel gilt zusätzlich für LED-Module und Leuchten, bei denen die Lichtquelle nicht zerstörungsfrei entnommen werden kann. Während einer 18-monatigen Übergangszeit darf der Handel Produkte mit „altem“ Energielabel und Plus-Klassen noch verkaufen. Ab März 2023 sind nur noch die Klassen A bis G erlaubt.
Weder die Labelklassen noch die angegebenen Energieverbrauchswerte von altem und neuem Energielabel sind vergleichbar, da sich die Verfahren zur Messung des Energieverbrauchs und zur Einstufung in die Labelklassen geändert haben.
Gleichzeitig mit der Verordnung (EU) 2019/2015 zur Kennzeichnung des
Energieverbrauchs von Lichtquellen ist zum 1. September 2021 auch die
neue Ökodesign-Verordnung (EU) 2019/2022 wirksam geworden. Das
bestehende Regelwerk wurde grundlegend überarbeitet. Daraus folgte
insbesondere die Ausphasung von weiteren Lichtquellen, die in zwei
Etappen erfolgt.
Wie in der Grafik zu sehen ist, wurden erste Lichtquellen bereits am 1. September 2021 ausgephast, am 1. September 2023 folgen weitere Lampen. Ausphasung bedeutet, dass die betroffenen Produkte nicht mehr auf den Markt der Europäischen Union gebracht werden dürfen. Restbestände im Handel dürfen aber weiter abverkauft werden.