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Normen und Richtlinien

Die Anwendung moderner Multimedia-Technologien setzt zunächst einmal eine gute und gebrauchstaugliche Basis-Elektroinstallation voraus. Diese sollte den geltenden Normen und Richtlinien entsprechen, die unbedingt in den Bauleistungsbeschreibungen festzuschreiben sind.

Die Norm DIN 18015–2 beschreibt Mindestanforderungen für die Planung und Ausführung der Elektroinstallation in Wohngebäuden. Es geht dort um den Umfang der zu errichtenden Installationsgeräte und Stromkreise. Weitergehende Anforderung für die Elektroausstattung enthält die Richtlinie RAL-RG 678. Insgesamt sechs Ausstattungsstufen für Elektroinstallationen in Wohngebäuden sind dort unter den Gesichtspunkten Sicherheit, Gebrauchstauglichkeit, Komfort und Energieeffizienz beschrieben.

Die notwendigen Ausstattungen der elektrischen Anlagen mit den Anschlüssen für Kommunikationsanwendungen RuK sowie IuK sind sowohl in DIN 18015–2 als auch in RAL-RG 678 festgelegt. RuK beinhaltet dabei die klassischen Radio-/TV-Anwendungen, IuK die Kommunikationsanwendungen (Telefon, Internet usw.) sowie die Vernetzung von PC oder Multimedia-Server.

Verschiedene Anschlüsse für Kommunikationseinrichtungen RuK und luK unter einer gemeinsamen Abdeckung.

Für die Stromversorgung der Kommunikationsendgeräte ist eine ausreichende Anzahl von 230 V-Steckdosen erforderlich. Grundsätzlich sind Steckdosenleisten hierfür nicht zu empfehlen. Es besteht Brandgefahr aufgrund möglicher elektrischer Überlastung und Stolpergefahr durch herumliegende Kabel. Fest installierte Steckdosen für Kommunikationsanwendungen und die Stromversorgung der Endgeräte, beispielsweise unter einer gemeinsamen Abdeckung, sind hier die bessere Lösung.

Jedes neue TV-Gerät besitzt heute einen Internet- bzw. Netzwerkanschluss (LAN). Deshalb gehört zu jedem TV-Anschluss mindestens eine Internet- bzw. Netzwerkanschlussdose. Sind weitere Anschlussmöglichkeiten für zusätzliche Multimedia-Geräte, z. B. eine Spielkonsole, gewünscht, empfiehlt es sich, Zweifach-Multimedia-Anschlussdosen vorzusehen.Die dafür erforderliche Multimedia-Installation muss folgende Kriterien erfüllen, um allen künftigen Anforderungen gerecht zu werden:

  • Anwendungsneutralität
  • ausreichende Bandbreite
  • Manipulations-und Abhörsicherheit
  • ausreichende Anzahl von standardisierten Anschlussdosen für RuK und IuK

Folgende Normen bieten für die Planung und Ausführung von Multimedia-Installationen eine wertvolle Orientierungshilfe.

DIN EN 50173–1 „Informationstechnik – Anwendungsneutrale Kommunikationskabelanlagen – Teil 1: Allgemeine Anforderungen“

Die Norm beschreibt die Leistungsklassen der Verkabelung, beispielweise Klasse EA mit Komponenten der Kategorie 6A. Sie enthält Beispielausführungen für die Verkabelung in Steigebereichen sowie die Vorgaben zum Steckverbinder RJ45 (Steckverbinder nach EN 60603–7).

DIN EN 50173–4 „Informationstechnik – Anwendungsneutrale Kommunikationskabelanlagen – Teil 4: Wohnungen“

Ergänzend zur Grundlagennorm DIN EN 50173–1 sind hier die Vorgaben enthalten, die speziell bei der Verkabelung von Wohngebäuden zu beachten sind, einschließlich der vorzusehenden Anschlusszahl.

DIN EN 50174–2 „Informationstechnik – Installation von Kommunikationsverkabelung – Teil 2: Installationsplanung und Installationspraktiken in Gebäuden“

Die Norm enthält Vorgaben zur Kabelverlegung, zu einzuhaltenden Mindestabständen und zu Kabelwegen von Kommunikationsverkabelungen.

DIN EN 50310 „Anwendung von Maßnahmen für Erdung und Potentialausgleich in Gebäuden mit Einrichtungen der Informationstechnik“

Die in der Norm genannten Vorgaben für Erdung und Potenzialausgleich in Gebäuden, in denen Datenleitungen verlegt werden, sind für Bürogebäude genauso anzuwenden wie für Wohngebäude.

Gütesiegel Breitband

Das Deutsche Institut für Breitbandkommunikation (dibkom) soll die Qualität in Breitbandnetzen sichern. Das Gütesiegel Breitband bestätigt dabei die korrekte, zukunftssichere und qualitativ hochwertige hausinterne Breitbandverkabelung und bescheinigt die Verwendung von modernem Material. Geprüft werden der sachgemäße Einbau und die Funktionalität in privat und gewerblich genutzten Gebäuden. Das Gütesiegel Breitband wird in drei Ausführungen (Gold, Silber oder Bronze) vergeben.

Weiter Informationen unter:
www.guetesiegel-breitband.de

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