20. September 2024
Fit für die Energiewende
Wie die Elektroinstallation zu Energiesparen und Autarkie beitragen kann.
Eine neue Heizung, eine Solaranlage auf dem Dach oder ein bewussterer Umgang mit Strom Verbraucherinnen und Verbraucher können ihr Zuhause auf vielfältige Weise fit für die Energiewende machen. „Was viele vergessen: Auch bei der Elektroinstallation lässt sich einiges tun, um Energie zu sparen“, sagt Claudia Oberascher von der Initiative Elektro+. Intelligente Gebäudetechnik und Smart-Home-Anwendungen sorgen für ein intelligentes Energiemanagement. Automatische Jalousie- und Rollladensteuerungen halten Räume im Sommer angenehm kühl und helfen im Winter Wärmeverluste zu vermeiden. So erhöhen sie den Wohnkomfort und können gleichzeitig den Energieverbrauch senken.
Effizientes Heizen mit smarten Thermostaten
Auch der Einsatz intelligenter Thermostate trägt dazu bei, den Energieverbrauch beim Heizen zu senken. Sie sind schnell am Heizkörper montiert und sorgen vollautomatisch dafür, dass in den einzelnen Räumen immer die richtige Temperatur herrscht. „Das ist deutlich effizienter als eine manuelle Regelung“, so Oberascher. „Wer die Raumtemperatur um nur ein Grad senkt, kann rund sechs Prozent Heizkosten sparen.“ Wer zusätzlich intelligente Fenster- und Türkontakte einbaut, kann noch mehr sparen. Die intelligenten Sensoren erkennen, wenn ein Fenster oder die Terrassentür geöffnet wird und fahren die Heizung herunter, damit keine Wärme verloren geht.
Hausinstallation für PV, E-Mobilität und Wärmepumpe aufrüsten
Wer plant, in eine Photovoltaikanlage, E-Mobilität oder eine elektrische Wärmepumpe zu investieren, sollte die Elektroinstallation im Haus genauer unter die Lupe nehmen oder gleich einen professionellen E-Check durchführen lassen. „Nur eine moderne Installation ist für den Einsatz strombasierter Energiespartechnologien und Haustechnik gerüstet“, so Oberascher. Bei einem Neubau lassen sich die meisten Vorkehrungen für die smarten Technologien leicht einplanen, aber auch im Zuge einer Sanierung kann man einiges tun. Möglicherweise muss die Elektroinstallation erweitert, modernisiert oder erneuert werden, um die zusätzlichen Lasten aufnehmen zu können: Mehr Stromkreise und Leitungen, Steckdosen, die Nachrüstung mit modernen Schutzeinrichtungen oder die Optimierung des Zählerschrankes können erforderlich sein. Für die Inbetriebnahme einer PV-Anlage sind unter anderem ein Verbrauchszähler, ein separates Zählerfeld für den Solarstrom und ein Überspannungsschutz erforderlich.
Noch unabhängiger mit Batteriespeicher
Die Integration eines Batteriespeichers in Kombination mit einer Photovoltaikanlage kann die Eigennutzung des erzeugten Stroms optimieren und die Unabhängigkeit vom Stromnetz erhöhen. Energiemanagementsysteme helfen, den Verbrauch zu überwachen und energieeffizient zu steuern. Darüber hinaus können sie den Verbrauch verschiedener Geräte analysieren und Einsparpotenziale aufzeigen. Durch die Umsetzung dieser Maßnahmen können Hausbesitzer nicht nur ihren Energieverbrauch und CO2-Ausstoß reduzieren, sondern auch langfristig Kosten sparen und einen Beitrag zur Energiewende leisten.
Technikzentrale Zählerschrank: Wallbox und Wärmepumpe richtig integrieren
Auch für die Installation einer Wallbox ist die richtige Dimensionierung des Zählerplatzes entscheidend, inklusive der notwendigen Schutzeinrichtungen und zusätzlicher Zähler für die Ladeeinrichtung. Für die Ladestation empfiehlt es sich, ein Leerrohr zur Aufnahme der Energieversorgungsleitung sowie ein weiteres Elektroinstallationsrohr für eine Datenleitung zur Steuerung vorzusehen. Generell gilt: Wer die Möglichkeit hat, sollte bei Neubauten oder Sanierungen immer Leerrohre verlegen lassen, um spätere teure Umbauten zu vermeiden.
Die Inbetriebnahme einer Wärmepumpe erfordert ebenfalls zusätzliche Komponenten im Zählerschrank für Stromzähler und Sicherungen, und das Haus selbst muss Platz für die Installation des Wechselrichters, zusätzliche Leitungen, die Verbindung zum Batteriespeicher und die Steuereinheit bieten. Wer zudem spezielle Schutzsysteme für Wärmepumpen integriert, wie allstromsensitive Fehlerstromschutzschalter, ist immer auf der sicheren Seite.