Überspannungsschutzkonzept
In einem Überspannungsschutzkonzept werden alle gefährdeten aktiven (spannungsführenden) Leitungswege mit geeigneten Überspannungsschutzgeräten beschaltet. Abgestuft vom Hausanschluss bis hin zu den Endgeräten werden sowohl die Stromversorgungsleitungen als auch die Kommunikationsleitungen (Breitbandkabel, Netzwerkleitungen, Telefonleitungen, etc.) mit Überspannungsschutzgeräten verschiedener Leistungsklassen versehen. Aufgrund der Schutzgeräte können keine gefährlichen Potentialunterschiede in den Systemen auftreten. Die zu schützende Anlage bzw. die angeschlossenen elektrischen Geräte werden nicht überbeansprucht oder zerstört.
Bei der Umsetzung eines Schutzkonzeptes sind u. a. einzubeziehen:
- alle aktiven Leiter der Energietechnik
- Telefonanlagen
- Internetverbindungen
- Verteilsysteme für TV und Radio
- Datenleitungen (Gebäudesystemtechnik)
- Einbruchmeldeanlage
- Heizungssteuerung
- Steuerung von Rollläden, Jalousien und Markisen
- Wallbox für Elektromobilität
- 1 Zählerschrank mit Schutzgerät Typ 1 + Typ 2 + Typ 3
- 2 SPD Typ 2 in einer Unterverteilung
- 3 SPD Typ 2 + Typ 3 in einer Wallbox
Planung und Abstimmung
Für die Auswahl der Überspannungsschutzmaßnahmen empfiehlt sich dringend eine frühzeitige Abstimmung der verschiedenen Gewerke der Gebäudetechnik. Es hat sich bewährt, die Federführung hierfür bereits in der Planungsphase in die Hand einer Elektrofachkraft zu legen.
Um einen wirksamen Schutz durch Überspannungsschutzeinrichtungen zu gewährleisten, ist die richtige Anordnung der Schutzeinrichtungen in der Anlage von großer Bedeutung. Der Schutzbereich einer Einrichtung beträgt etwa 10 Meter. Wird dieser überschritten, dann sollte eine zusätzliche Schutzeinrichtung so nah wie möglich am zu schützenden Betriebsmittel platziert werden.