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© js-photo - stock.adobe.com, ArGe Medien im ZVEH

Häufige Fehlerquellen

Mehrfachsteckdosen ersetzen keinen Stromkreis

Gerade in alten Elektroinstallationen ist die Diskrepanz zwischen vorhandenen Steckdosen und tatsächlich benötigten Steckdosen sehr hoch. Daher werden von Nutzern häufig Mehrfachsteckdosen eingesetzt, um fehlende festinstallierte Steckdosen zu kompensieren. Laut ZVEI findet sich in 74 Prozent aller Küchen in Deutschland und in 86 Prozent der Wohnzimmer zumindest eine Mehrfachsteckdose. Mehrfachsteckdosen werden bei der Auslegung und Planung von Stromkreisen nicht berücksichtigt und können schnell zu einer unzulässigen Überlastung bis hin zum Brand führen.

Im Fall einer überlasteten Mehrfachsteckdose es schnell einem Brand kommen. © justoomm - stock.adobe.com

Tipp

Es sollte pro Steckdose nur maximal eine Mehrfachsteckdose angeschlossen werden. Werden zwei oder gar drei Mehrfachsteckdosen miteinander verbunden, ist es möglich, dass Schutzeinrichtungen im Fehlerfall nicht schnell genug auslösen.

Falls Sie doch einmal eine Mehrfachsteckdose nutzen sollten, achten Sie auf die Kennzeichnung mit dem VDE Prüfsiegel. Weitere Informationen unter www.vde.com

Mangelnde Kennzeichnung bzw. Beschriftung von Stromkreisen

Eine fehlerfreie Zuordnung von Steckdosen und Leuchten zu den entsprechenden Sicherungseinheiten, z. B. mit einer Beschriftung im Zählerschrank oder einem Unterverteiler, ist unverzichtbar. Die Praxis zeigt jedoch, dass diese Zuordnung oder Beschriftung in vielen Gebäuden fehlerhaft oder erst gar nicht vorhanden ist. Die Gefahr entsteht dabei im Verzug, wenn zum Beispiel eine kaputte Lampe getauscht wird und die dazugehörige Sicherung zum Abschalten der Spannung nicht identifizierbar ist. Hinweis: Viele moderne LED-Leuchtmittel sind fest verbaut, ein Lampentausch ist damit nicht möglich.

Wussten Sie schon?

Bei der Durchführung eines E-CHECK werden alle Stromkreise überprüft. Fallen hier Mängel oder fehlerhafte Beschriftungen auf, werden diese von der Elektrofachkraft behoben bzw. nachträglich beschriftet.

Mangelnder Fehlerstromschutz auch schon bei jüngeren Elektroanlagen

Nach der Einführung des FI-Schalters ist die Anzahl von tödlichen Stromunfällen auch im Privatbereich deutlich zurückgegangen. Sind elektrische Geräte oder Leitungen beschädigt, können beispielsweise an den Gerätegehäusen gefährliche Spannungen auftreten. FI-Schalter erkennen diese Gefahr, unterbrechen innerhalb weniger Millisekunden den Stromkreis und können so Leben retten.

Erst ab 2007 sind FI-Schalter für alle Steckdosen und seit 2018 für alle Beleuchtungsstromkreise normativ gefordert. In heutigen Neubauten müssen im Wohnbereich alle Steckdosen- und Beleuchtungsstromkreise mit FI-Schaltern ausgestattet sein. In Bestandsgebäuden ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass hier nur ein oder gar kein FI-Schalter verbaut wurde. Zur Kontrolle, ob Badezimmer und Steckdosen entspre chend abgesichert sind, sollte im Schaltschrank nach (min. 2) Geräten mit einer Test-Taste bzw. mit der Aufschrift „30 mA“ gesucht werden.

Vor 1985 waren FI-Schalter zugelassen, die inzwischen durch veränderte Verbraucher (integrierte Elektronik und effizientere Geräte) keinen Schutz mehr garantieren können. Erkennbar sind sie durch den Aufdruck „AC“. In Gebäuden vor 1973 kamen darüber hinaus häufig Stromleitungen mit nur zwei Adern zum Einsatz. Kann die bestehende zweiadrige Leitung nicht durch eine dreiadrige Leitung ersetzt werden, ist die Nachrüstung eines FI-Schalters nicht möglich. Für diesen Fall gibt es spezielle Steckdosen mit integriertem FI-Schutzschalter. Diese können gegen eine vorhandene Steckdose ausgetauscht werden, eignen sich aber nicht für eine Erweiterung der elektrischen Anlage. Hinweis: In Beleuchtungsstromkreisen ist eine Nachrüstung in dieser Form nicht möglich.

Bildstrecke
2 Bilder
Bildstrecke FI-Schalter, © ABB

Hinweis

Der FI-Schalter ersetzt keine Sicherung. Während bei einem Kurzschluss die Sicherung oder der Leitungsschutzschalter auslöst, überprüft der FI-Schalter ob ein Teil des Stromes außerhalb der Leitungen fließt. Die Schutzvorkehrung verhindert, dass im Fehlerfall eine gefährliche Berührungsspannung auftritt. Ist das der Fall, löst der FI-Schalter innerhalb von Millisekunden aus und schützt dadurch die betroffene Person. Da Ströme ab 30 mA lebensgefährlich sind, werden im Wohnbereich Schutzschalter eingesetzt, die spätestens bei einem Fehlerstrom von 30 mA auslösen.

Risiko Laieninstallation

Elektrischer Strom ist gefährlich – auch wenn er unsichtbar, lautlos und geruchslos ist. Die „DoIt-Yourself-Variante“ wird trotzdem erstaunlich oft in Elektroinstallationen vorgefunden. Eine Rolle spielt auch hier das Alter der Elektroinstallation, wenn auch relativ neue Gebäude nicht vor Laieninstallationen verschont bleiben. In der Studie der DHWB Mannheim zur „Elektrischen Sicherheit von Wohngebäuden“ sind mehrere Fehlerquellen auf ihr Gefahrenpotenzial hin bewertet worden. Die von Laien durchgeführten Arbeiten wurden dabei als größte Gefahrenquelle eingestuft. Begründet wird dies damit, dass gerade elektrotechnische Laien keine bzw. nur beschränkte Expertise für die Auswahl der richtigen Schutzgeräte und das technische Know-how zum Umsetzen der jeweiligen Schutzmaßnahme haben.

Beispiel für eine Laieninstallation
Beispiel für eine Laieninstallation, © ELEKTRO+

Bitte beachten

Elektrische Arbeiten dürfen nur von einer Elektrofachkraft durchgeführt werden. Das Betätigen der Test-Taste eines FI-Schalters oder der Austausch von Leuchtmitteln, die gesteckt oder geschraubt sind, kann auch vom Laien vorgenommen werden. Der Wechsel von kompletten Leuchten und auch der Austausch oder Einbau einer Steckdose sollte von einer Elektrofachkraft vorgenommen werden.

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FI-Schalter

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FI-Schalter im Zählerschrank

© ABB

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FI-Schalter in Kombination mit einer Steckdose

© ELEKTRO+

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