Tipps für die Planung
IP-Technologie
Die Türkommunikation kann via 2-Drahtoder IP-Technologie aufgebaut werden. Die 2-Draht-Technologie kann sowohl im Neubau als auch in Sanierung und Renovierung eingesetzt werden und bietet dadurch einfache Installations- und Nachrüstbedingungen. Auf der anderen Seite ist der wesentliche Vorteil von IP-Technologie die verbesserte Bild- und Datenqualität. Hierfür sind ein LAN-Kabel bis zur Außenstation und ein Systemgerät notwendig. Die sicherheitsrelevanten Daten sind Ende-zu-Ende verschlüsselt, zum Beispiel der Türöffner oder die Bilder von der Videokamera. Flüchtige Daten in der Audiokommunikation sind im Übertragungsweg verschlüsselt. Die Frage welche Technologie letztlich in Frage kommt, sollte mit einem qualifizierten Fachhandwerker abgestimmt werden.
Türkommunikation mit der Telefonanlage verbinden
Eine Alternative sind Systeme, die sich mit der heimischen Telefonanlage verbinden lassen. Dann fungiert das Telefon als Türklingel und man kann direkt über den Telefonhörer mit der Person vor der Haustür in Kontakt treten. Möchte man den Besucher hereinlassen, kann die Haustür dann auch über das Telefon geöffnet werden.
Einbindung in Gebäudesystemtechnik, z. B. KNX
Die Einbindung der Türkommunikation in Smart Home Systeme, wie z. B. KNX, bietet eine Reihe praktischer Vorteile. So kann man ein Smart Home Display neben der Visualisierung und Steuerung von Funktionen der Haustechnik auch für Türgespräche mit und ohne Videofunktion oder die Betätigung der Haustür nutzen.
Elektroinstallationsrohre für Nachrüstungen
Türkommunikationssysteme sind sowohl in Unterputz- als in Aufputz-Varianten erhältlich. Sie eignen sich also nicht nur für Neubauten, sondern lassen sich auch in bestehenden Gebäuden nachrüsten. Besonders einfach gelingt das, wenn die Türsprechanlage über eine vorhandene 2-Draht-Installation erweitert wird oder Elektroinstallationsrohre vorhanden sind, in die unkompliziert neue Leitungen für die Daten- und Stromversorgung eingezogen werden können. Bauherren, die nicht von Anfang an eine Türkommunikation vorsehen, sollten daher an Elektroinstallationsrohre denken, um auch in Zukunft flexibel zu sein.
Wärmebrückenfreie Installation von Türkommunikationssystemen
Selbst kleine Wärmebrücken können Kondenswasser oder Schimmel verursachen. Die Sanierung solcher Schäden ist aufwendig und teuer. Eine wärmebrückenfreie Montage ist daher bei der Installation der Außenstation unbedingt zu empfehlen.
Bei der Installation von Türkommunikationssystemen in oder nahe der luftdichten Ebene sind entsprechende Produkte auszuwählen, die die Luftdichtheit trotz eingebrachter Installation nicht beeinträchtigen. Dazu eigenen sich z. B. luftdichte Hohlwanddosen, Unterputzdosen sowie Produkte, die eine luftdichten Durchdringung von Leitungen bzw. Rohren ermöglichen, z. B. Luftdichtungsmanschetten.
Im Außenbereich gilt es zudem die mechanisch sicherere Befestigung sowie die wärmebrückenfreie Elektroinstallation von Türkommunikationsanlagen an der gedämmten Fassade zu gewährleisten. Wenn es um die Installation von Türsprechanlagen geht, dann eignen sich Universal- oder Systemgeräteträger (z. B. Kombination von Mikrofon/Lautsprecher und Klingeltaste und ggf. Kamera). Sie bieten zudem Platz für Reserven und erlauben auch noch im Nachhinein die Integration eines Kameramoduls oder eines Moduls für die schlüssellose Zutrittskontrolle.
Bei der Befestigung von externen, dezentralen Kamerasystemen oder Sensoren am Dämmsystem eignen sich neben den vorgenannten Systemen auch Teleskop-Geräteträger oder Mini-Geräteträger, die die sichere mechanische und wärmebrückenfreie Installation ermöglichen und für die exakte Ausrichtung der Systeme sorgen. Letztere erlauben sogar bei bereits fertiggestellter Fassade, dass noch nachträglich entsprechende Befestigungen vorgenommen werden können.
Durchdringungen der luftdichten Ebene für Leitungen bzw. Rohre sind mit entsprechenden Luftdichtungsmanschetten luftdicht abzuschließen.
Überspannungsschutz
Überspannungen aufgrund von Schalthandlungen oder direkten und nahen Blitzeinschlägen können die Isolation der elektrischen Anlage sowie der Kommunikationssysteme des Gebäudes zerstören. Kommt es zum Ausfall der Türkommunikation können sicherheitsrelevante Funktionen, wie z. B. die Videoüberwachung oder die Zutrittskontrolle, nicht mehr genutzt werden.
Hier ist ein Überspannungsschutzkonzept für die gesamte Energie- und Kommunikationstechnik notwendig. Neben der Stromversorgung sind dabei auch die Datenanschlüsse gefährdet und müssen geschützt werden, da deren Spannungsfestigkeit in der Regel geringer als die der Stromversorgung ist. Es ist erforderlich, alle Schnittstellen im Schutzkonzept zu berücksichtigen, damit gefährliche Potentialunterschiede vermieden werden.
Der Elektrofachmann erkennt Gefahrenquellen für die elektrische Anlage und die vorhandenen Geräte. Im Rahmen des E-CHECK kann der Blitzund Überspannungsschutz überprüft werden.