Planung der eigenen Solaranlage: Was muss ich beim Zählerschrank beachten?

Wer plant, in eine Photovoltaikanlage zu investieren, sollte zuerst den Status der Elektroinstallation im eigenen Haus prüfen. Insbesondere der Zählerschrank muss dem aktuellen Stand der Technik und dem Energiebedarf der Hausbewohner entsprechen, denn er ist sozusagen das „Herz“ der eigenen Energieerzeugung. Lassen Sie sich in jedem Fall vorab professionell beraten! Bei Planung, Montage und Inbetriebnahme sind Begleitung und Ausführung durch einen professionellen Elektrofachbetrieb das A und O. Damit Sie bestens informiert und vorbereitet sind, bietet Ihnen die Initiative Elektro+ ein paar wertvolle Tipps.

Was nicht passt, wird passend gemacht

Grundsätzlich ist ein Zählerschrank, der den aktuellen Normen nicht entspricht, kein Ausschlusskriterium. Der klassische, alte Zählerschrank mit analogem Zähler lässt sich je nach gegebenem Zustand für Photovoltaik umbauen. Falls der bisherige Zählerschrank die Voraussetzungen nicht erfüllt, zu klein ist oder sich nicht modernisieren lässt, muss ein für Photovoltaikanlagen geeigneter Zählerschrank installiert werden. Die Größe dieses Schrankes ist dabei von der Größe der Photovoltaikanlage und der Menge an einzuspeisendem Strom abhängig. Auch die räumliche Situation in Ihrem Haus spielt natürlich eine Rolle.

Die richtige Ausstattung des Zählerschranks für eine Photovoltaikanlage

Ihr Zählerschrank muss so montiert sein, dass eine Wartung sicher und ohne Hindernisse durchführbar ist. Dazu gehört auch, dass der Zählerschrank nicht unterhalb von Gas- oder Wasserleitungen verbaut sein darf.

Sie möchten die Energie nicht nur selbst verwenden, sondern auch ins öffentliche Stromnetz einspeisen? Dann gilt: Pro Kilowattstunde wird eine feste Einspeisevergütung gezahlt. Üblicherweise wird für den eingespeisten Solarstrom von Ihrem Messstellenbetreiber ein eigener Zähler gesetzt, um diesen Strom separat messen und abrechnen zu können. Dafür muss von Ihnen ein weiteres Zählerfeld zur Verfügung gestellt werden. Nur so lässt sich genau nachvollziehen, wie viel Solarstrom aus Ihrer Erzeugung ins öffentliche Netz geht. Hinzu kommt: Bereits eingebaute, ältere Zähler haben keine Rücklaufsperre und der eingespeiste Solarstrom wird nicht korrekt gezählt. Sie müssen daher zwingend ausgetauscht werden. Keine Sorge, das übernimmt Ihr Elektroinstallateur nach der Installation für Sie!

Besonders wichtig: Ihr Zählerschrank muss die Vorgaben der Schutzrichtlinien nach DIN VDE 0100-712 einhalten. Unter anderem besagt diese, dass Hinweisschilder für eine PV-Anlage an den Zählerschrank angebracht werden müssen.

Mit diesen Komponenten ist Ihr Zählerschrank bereit für PV:

Zählerfeld für Verbrauchszähler

Separates Zählerfeld für Solarstrom-Messung

PV-Überspannungsschutz

Hinweis: Sollte Ihre PV-Anlage größer als 25 kWp sein, muss ein zusätzlicher Zählerplatz für einen Funkrundsteuerempfänger eingeplant werden.

Schon einmal von einer Kaskadenschaltung gehört?

Eine Kaskadenschaltung (Kaskade ~ Wasserfall) ermöglicht es, Ihre Photovoltaikanlage mit einer Wärmepumpe oder der Wallbox zum Laden des E-Autos sinnvoll zu kombinieren, um so Heizkosten zu sparen. Durch die Anordnung von mehreren Stromzählern in Serie können Sie sowohl den eigenen PV-Strom als auch – falls Ihr Energieversorger ihn anbietet – den günstigen Wärmepumpen- oder Wallboxtarif nutzen und die verbrauchten sowie eingespeisten Strommengen genau messen. Allerdings ist die Installation im Zählerschrank mitunter aufwendig und mit Kosten verbunden.

Für eine maßgeschneiderte, auf Ihre Bedürfnisse zugeschnittene Ausstattung des Zählerschrankes suchen Sie am besten eine Fachkraft vor Ort auf, der die gegebene Elektrosituation analysiert und mit Ihnen bespricht. Eine erste Orientierung gibt Ihnen unsere Broschüre „Der Zählerschrank – Technikzentrale im Gebäude“, die hier zum Download bereit steht: file:///C:/Users/AB.BD/Downloads/eplus-der-zaehlerschrank-2.pdf