Wäschetrockner, Geschirrspülmaschine, Smart-Home-Anwendungen, PC und Smart-TV, vielleicht sogar eine Photovoltaik-Anlage und eine Ladestation fürs E-Auto: Eine Elektroinstallation muss heute deutlich mehr leisten als noch vor zehn Jahren. Und selbst, wenn sie noch vermeintlich reibungslos funktioniert: Auch Elektroanlagen verschleißen, Kabel und Leitungen werden brüchig, Schalter werden beschädigt, Steckdosen nutzen sich ab. Umso wichtiger ist, dass Sie Ihre Elektroanlage in regelmäßigen Abständen von einer Fachkraft überprüfen lassen – und die erforderlichen Schutzschalter einbauen.
Ein Konzept muss her
Doch was heißt das? Vorweg: Schutzschalter haben jeweils eigene, spezielle Aufgaben; es gibt also nicht den Schalter, der vor allen Gefahren gleichzeitig schützt. Wichtig ist es daher, auf ein Schutzkonzept mit aufeinander abgestimmten Komponenten zu setzen – und das nach aktuellem Stand der Technik, versteht sich.
Ein solches Konzept stellt mindestens den vorgeschriebenen Basisschutz sicher und kann bei Bedarf erweitert werden. Dabei geht es nicht „nur“ darum, mehr Sicherheit zu gewinnen. Auch das Verfügbarsein der Elektroanlage ist wichtig, im Fehlerfall sollte also möglichst nur der betroffene Teil der Anlage abgeschaltet werden.
Und hier die wichtigsten Schutzschalter:
LS-Schalter: Bei Überlastung und Kurzschluss
Der Leitungsschutzschalter schützt, wie sein Name schon sagt, Leitungen, zudem Kabel und die zugehörigen Geräte – und zwar vor den Folgen einer Überlastung. Bevor ein zu hoher Stromfluss Schäden anrichten kann, unterbricht er zuverlässig die Stromzufuhr.
FI-Schalter: Keine Chance für Fehlerströme
Gegen Strom auf Abwegen ist der Fehlerstromschutzschalter ein probates – und äußerst sinnvolles – Mittel. Falsch fließt ein Strom zum Beispiel dann, wenn elektrische Geräte oder Leitungen beschädigt sind; der Strom sucht sich dann eigene Wege außerhalb der Leitung. Diesen sogenannten Fehlerstrom erkennt der Fehlerstromschutzschalter. Er schaltet den Stromkreis innerhalb von Millisekunden ab und rettet so im Ernstfall Leben.
FI/LS-Schalter: Schlaue Kombination
Der FI/LS-Schalter vereint in sich den Fehlerstrom- und den Leitungsschutz. Der Vorteil: Bei einem Fehlerstrom unterbricht er nur den betroffenen Stromkreis, der Rest der Anlage bleibt funktionstüchtig.
Fehlerlichtbögen? Ein Fall für den AFDD
Sind Kontaktstellen von Klemmen locker oder Leitungen beschädigt, können sogenannte Fehlerlichtbögen entstehen. Die durch sie entstehende punktuelle Hitze kann im schlimmsten Fall einen Brand auslösen. Vor diesen gefährlichen Fehlerlichtbögen schützt der AFDD (englisch: Arc Fault Detection Device), auch Fehlerlichtbogen-Schutzschalter oder umgangssprachlich Brandschutzschalter genannt: Er analysiert fortlaufend das Frequenzbild des Stroms und unterbricht bei Unregelmäßigkeiten den Stromkreis.
Schutz gegen Überspannung
Auch bei Überspannungs-Schutzeinrichtungen ist der Name Programm: Sie schützen sensible elektrische Geräte, zum Beispiel Computer oder wertvolle Haushaltsgeräte, vor Schäden durch Überspannung. Diese Überspannung kann zum Beispiel bei einem nahen Blitzeinschlag vorkommen.
Mehr Infos?
Kein Problem. Hier https://www.elektro-plus.com/sicherheit/elektrische-schutzgeraete können Sie unser Informationsblatt „Elektrische Schutzgeräte“ herunterladen. Darin finden Sie praktische Tipps und hilfreiche Informationen rund um elektrische Schutzschalter.
Für die Prüfung Ihrer elektrischen Anlage, die Planung und den fachgerechten Einbau der Schutzgeräte sollten Sie sich in jedem Fall an eine qualifizierte Fachkraft wenden. Diese finden Sie unter https://www.elektro-plus.com/.