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13. August 2023

Bei der Altbausanierung die Elektroinstallation nicht vergessen

Bei der Altbausanierung die Elektroinstallation nicht vergessen
© Elektro+

Ein wichtiges Thema, welches uns alle betrifft: Brandursachen bei Gebäuden. Es gibt verschiedene Faktoren, die zu Bränden führen können, aber seit Jahren ist sie die unangefochtene Nummer eins der Brandursachen bei Gebäuden: die Elektrizität! Haben Sie sich schon einmal gefragt, wie oft Brände durch einen elektrischen Defekt ausgelöst werden? Oder wie man solche tragischen Vorfälle verhindern kann? Das Institut für Schadenverhütung und Schadenforschung der öffentlichen Versicherer hat ermittelt, dass Brände mit erheblichen Schäden an und in Gebäuden zu mehr als 30 Prozent auf das Konto der Elektrizität gehen (Quelle: Gesamtstatistik Brandursachen 2022: https://www.ifs-ev.org/wp-content/uploads/2023/04/brandursachenstatistik_seite_2022.pdf ).

Schuld ist häufig eine veraltete Elektroinstallation. Sie ist mit all den elektrischen Geräten, die wir heutzutage nutzen, schnell überlastet und es kann zu gefährlichen Kabel- und Gerätebränden kommen. Deshalb: Wenn Sie eine Modernisierung oder sogar Sanierung ihres in die Jahre gekommenen Hauses planen, sollten Sie unbedingt auch die Elektroinstallation einbeziehen.

Dabei geht es nicht nur um Steckdosen und Schalter – diese oberflächlichen Modernisierungsarbeiten sind ja oft mit den Jahren schon erfolgt. Bei einer Sanierung sollten vor allem die Kernkomponenten der Elektroinstallation im Mittelpunkt stehen, also Elektroleitungen, Zählerplatzsysteme und Schutzeinrichtungen. Um Ihnen einen Überblick darüber zu verschaffen, wie es um die Elektroanlage bestellt ist, sollten Sie einen professionellen E-Check durchführen lassen. Dabei überprüft eine Elektrofachkraft sämtliche Verteiler, Leitungen, Schalter und Steckdosen, protokolliert deren Zustand und deckt Gefahrenquellen auf.

Vorausschauend planen – und dank Leerrohren jederzeit neue Technologien nutzen

Schwachpunkte bei alten Elektroanlagen sind häufig eine zu geringe Zahl an Steckdosen und Stromkreisen und der Mangel an Fehlerstromschutz-Schaltern und einem sachgerechten Überspannungsschutz. Bei einer veralteten oder im Laufe der Jahre nur oberflächlich sanierten Elektroinstallation ist schon allein aus Gründen der Sicherheit eine Erneuerung oder Ertüchtigung der Anlage angeraten.

Wenn Sie in ihrem Zuhause Smart-Home-Funktionen, E-Mobilität, Photovoltaik oder andere zeitgemäße elektrische Anwendungen nutzen möchten, benötigen Sie die Leistungsfähigkeit und den Komfort einer modernen und zukunftsfähigen Elektroinstallation.

Bestandsaufnahme verschafft Klarheit

Am Anfang der Sanierung sollte daher eine Bedarfsanalyse stehen: Welche Geräte kommen in welchem Raum zum Einsatz? Wir empfehlen Ihnen, dabei schon einige Jahre vorauszudenken: Vielleicht wollen Sie zu einem späteren Zeitpunkt ein E-Auto anschaffen oder Räume anders als ursprünglich nutzen, zum Beispiel wenn die Kinder größer sind und eigene technische Geräte haben oder wenn aus dem Kinderzimmer ein Arbeitszimmer wird. Im Zweifel ist es besser, die eine oder andere Steckdose mehr einzuplanen – das kostet nur wenige Euro zusätzlich und ermöglicht Ihnen auf lange Sicht mehr Komfort, Flexibilität und Sicherheit bei allen elektrischen Anwendungen. Auch an Elektroinstallationsrohren sollten Sie beim Modernisieren und Sanieren nicht sparen: Ausreichend viele Leerrohre erleichtern zukünftige Erweiterungen der Elektroinstallation. Für die immer wichtiger werdende intelligente Hausautomation, für Ladeeinrichtungen fürs Elektroauto oder auch, um Assistenzsysteme für barrierefreies Wohnen nutzen zu können. Die notwendigen Steuer- und Elektroleitungen können dann ohne weiteren Aufwand in die leeren Installationsrohre eingezogen werden. Eine nachträgliche Verlegung von Leitungen in der Wand verursacht Schmutz und wird meist unverhältnismäßig teuer.

Ausstattungswerte nach RAL geben Orientierung

Eine gute Planungsgrundlage bieten die Ausstattungsempfehlungen für Elektroinstallationen nach RAL-RG 678. Diese Richtlinie gibt Aufschluss über die Mindestanforderungen und definiert weitere Qualitätsstandards der elektrischen Ausstattung. Sie gibt zum Beispiel an, wie viele Anschlüsse für elektrische Geräte, Beleuchtung und Kommunikationsanlagen oder wie viele Stromkreise, Schalter und Steckdosen für welchen Wohnstandard sinnvoll sind.

Sicher vor Bränden schützen

Darüber hinaus sollten Sie bei einer Sanierung die Elektroinstallation mit der heute üblichen Schutztechnik ausrüsten. Dazu gehören Fehlerstromschutzschalter: Sie erkennen schon kleinste Fehlerströme, schalten den Strom innerhalb von Millisekunden ab und bieten so Sicherheit vor Kabelbränden. Auch ein Überspannungsschutz ist sinnvoll; er schützt die Elektroinstallation sowie wertvolle IT-Einrichtungen im Haus und die Elektrogeräte.

Unterstützung bei der Elektromodernisierung liefert Ihnen die frisch überarbeitete ELEKTRO+ Broschüre „Modernisierungsratgeber“, die unter www.elektro-plus.com kostenfrei zur Verfügung steht.

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