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Aufbau von Zählerschränken

Der Zählerschrank kann Aufputz, Unterputz oder teilversenkt installiert werden. Die Schränke sind aus pulverbeschichtetem Stahlblech sowie einer Innenauskleidung aus Kunststoff gefertigt. Die Größe des Zählerschrankes ist abhängig von den darin einzubringenden Zählern bzw. Smart-Meter-Gateways. Je Wohnung wird mindestens ein Zähler benötigt. Zum Beispiel für eine Wärmepumpe oder eine PV-Anlage wird häufig noch ein zusätzlicher Zähler benötigt. Zählerschränke sind in einer Höhe von 1.100 mm und 1.400 mm erhältlich, ein Zählerplatz im Zählerschrank ist 250 mm breit.

Multimedia zentral vernetzt

Moderne Haushalte verfügen über immer mehr Kommunikations- und Informationseinrichtungen. Telefon, Smart-TV, Fernseher oder mobile Endgeräte sollen möglichst im ganzen Gebäude reibungslos funktionieren. Im Zählerschrank gibt es mit dem Multimediafeld einen Platz, an dem der gesamte Datenverkehr koordiniert wird. Unschöne Insellösungen und Kabelchaos in den einzelnen Räumen gehören damit der Vergangenheit an. Von Telefonanschluss, DSL-Router bis zu SAT-Antennen-Verteiler und Netzwerkserver – auf dem Multimediafeld können Hausherren alle Telekommunikations- und Datenübermittlungsbausteine übersichtlich platzieren. Die Unterbringung des Kommunikationsverteilers erfolgt bei Einfamilienhäusern vorzugsweise im Zählerschrank neben dem Verteilerfeld.

Schutzgeräte im Zählerschrank

Durch defekte Kabel, Überspannungen oder Fehlerlichtbögen kann es zu Strom- und Brandunfällen kommen. Verhindern können dies Schutzgeräte, die ebenfalls in der Technikzentrale ihren Platz finden. So dient der selektive Hauptleitungsschutzschalter als Hauptsicherung der Elektroinstallation. Über ihn lässt sich die gesamte Stromversorgung abschalten, zum Beispiel dann, wenn Reparaturen fällig sind.

Leitungsschutzschalter schützen die ange schlossenen Stromkreise vor Überlastung und Kurzschluss. Aktiven Schutz der Hausbe wohner vor Fehlerströmen und Stromschlägen bietet der Fehlerstrom-Schutzschalter (FI-Schalter). Und damit die Haustechnik bei Überspannungen aus dem Energienetz oder aufgrund von nahen und fernen Blitzeinschlägen keinen Schaden nimmt, kommen Überspannungsschutzgeräte in der Hauptverteilung zum Einsatz. Zusätzlich sind für die Kommunikationstechnik weitere Überspannungsschutzgeräte erforderlich.

Das Zählerfeld

Das Zählerfeld beinhaltet den Platz zur Aufnahme der Messeinrichtung (eHZ) und der Be triebsmittel des Netz- oder Messstellenbetreibers für die intelligenten Messsysteme. Dazu zählen beispielsweise Smart Meter Gateways, Steuerboxen und auch Steuereinheiten für Fernabschaltungen.

Zählerschrank offen
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Jetzt plant der Elektriker mit dem Bauherrn vor Ort

Was muss beachtet werden und was sollte man bedenken?

  • 1Verteilerfeld
    Je nach Gebäudetyp kann im Zählerschrank ein Verteilerfeld eingebaut sein. In einem Einfamilienhaus kann von hier der Strom direkt in die einzelnen Räume verteilt werden. In einem Mehrfamilienhaus befindet sich die Verteilung in der Wohnung – im Zählerschrank ist dann u. U. eine Allgemeinverteilung installiert (z. B. für die Außenbeleuchtung oder einem Aufzug).
  • 2Multimediafeld
    Immer mehr Multimediakomponenten werden in Wohnungen verbaut. Warum nicht den Zählerschrank etwas größer auslegen und die Komponenten sauber und geschützt unterbringen? In Mehrfamilienhäusern kann die Multimediaverteilung natürlich auch in der Wohnung im Unterverteiler stattfinden.
    • 2.1 Verteilerfeld für die Verteilung der Signalleitungen (TV oder Netzwerk)
    • 2.2 Netzwerk Multiswitch
    • 2.3 Router/Modem
    • 2.4 Gebäudeautomation (Accesspoint für KNX exemplarisch)
    • 2.5 Multischalter (exemplarisch SAT, ggf. auch Komponenten eines Kabelanbieters)
    • 2.6 Steckdosen für die Stromversorgung der Multimedia-Komponenten.
  • 3Abdeckungen schützen
    Abdeckungen, plombiert oder frei zugänglich, schützen vor elektrischem Schlag. Sie dürfen nicht entfernt werden! Im Multimediafeld stehen modulare Lochplatten für die Montage verschiedener Multimedia-Komponenten zur Verfügung.
Zählerschrank offen
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Hinter der Abdeckung: Einblicke für den Technikinteressierten

So werden Sie Ihren Schrank nie sehen!

Die hier abgebildeten Bereiche sind vom Versorger vorgegeben und werden für die Einspeisung und Zählung des Stroms benötigt. Diese Bereiche werden plombiert (außer Bereich 4), um Manipulationen wie „Stromklau“ zu verhindern.

  • 1 Einspeisung
    Der Strom aus dem Hausanschlusskasten gelangt hier in den Zählerschrank
  • 2 Netzseitiger Anschlussraum
    mit Hauptsicherung und Blitz-/Überspannungsschutz. Der Strom ist noch ungezählt, daher wird dieser Bereich vom Versorger plombiert. Das öffnen der Plomben ist strafbar!
  • 3 Zählerfeld für Haushaltszähler
    Hier wird der Strom gezählt – eichrechtskonform für die spätere Abrechnung. Der oder die Zähler sind daher plombiert. Die Anzahl der Zähler richtet sich nach der Zahl der Wohnungen oder zusätzlicher Verbraucher wie einer Wärmepumpe oder einer Ladeeinrichtung für ein Elektroauto.
  • 4 Anlagenseitiger Anschlussraum
    Ist der Strom gezählt, muss er in den richtigen Bereich geleitet werden. Das kann einen Wohnung sein, ein Kellerraum oder eine Ladeeinrichtung für ein Elektroauto.
  • 5 Raum für Kommunikationseinrichtungen des Energieversorgers
    Intelligente Zähler sind kommunikativ. Um Kommunikation mit Leitstellen zu ermöglichen, muss dafür Raum zur Verfügung gestellt werden, z. B. für sogenannte Gateways (5a) oder Modems (5b)

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