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Sicherheit von Beleuchtungsanlagen

Die Anzahl der Stromkreise ist abhängig vom Umfang der Elektroinstallation. Eine Orientierung bietet die Richtlinie RAL-RG 678 mit ihren verschiedenen Ausstattungswerten. In Wohnungen sollten getrennte Stromkreise zur Versorgung von Leuchtenanschlüssen und Steckdosen in den Nutzungsbereichen bzw. Räumen vorgesehen werden. Die Stromkreise sind so zuzuordnen, dass bei einer Abschaltung im Fehlerfall oder von Hand nur ein kleiner Teil der Elektroinstallation außer Betrieb gesetzt wird. Nur so ist sichergestellt, dass bei einem Fehler in einem Elektrogerät oder in der Beleuchtung nicht die gesamte elektrische Anlage des Nutzungsbereiches abgeschaltet wird.

Das Badezimmer ist dabei ein besonderer Bereich. Deshalb müssen hier bei der Installation von Leuchten besondere Schutzmaßnahmen berücksichtigt werden, die in DIN VDE 0100, Teil 701, festgelegt sind.

Schutz gegen elektrischen Schlag

In Neuinstallationen sowie bei Änderungen der betroffenen Teile der Elektroinstallation sind Stromkreise, die Leuchten enthalten mit einem Fehlerstromschutzschalter (Fi-Schalter) auszustatten, um vor den Gefahren bei Austausch der Leuchtmittel bzw. der gesamten Leuchte (z. B. bei Umbau auf LED-Technik) zu schützen.

Fehlerstrom-Schutzschalter
Fehlerstrom-Schutzschalter, © Hager

Schutz vor Überlast und Kurzschluss

Gemäß den Anforderungen aus geltenden Normen und Vorschriften müssen elektrische Betriebsmittel wie Kabel und Leitungen durch geeignete Schutzmaßnahmen wirksam gegen Überlast und Kurzschluss geschützt werden. Die Anzahl der Lampen mit entsprechender Leistung ist auf Leitungen und Leitungsschutzschalter abzustimmen.

Hinweise zum gefahrlosen Lampenwechsel

Beim Lampenwechsel sollte wie folgt vorgegangen werden:

  • Abschalten der Leuchte und des zugehörigen Stromkreises über Sicherung oder Leitungsschutzschalter
  • erhitztes Leuchtmittel vor dem Wechsel abkühlen lassen
  • Ersatzleuchtmittel vorhalten
  • ausreichende Ersatzbeleuchtung bei Lampenwechsel in Dunkelzeiten bereithalten, z. B. eine Taschenlampe

Elektrischer Brandschutz

In der Elektroinstallation kommt es immer wieder zu Schäden oder fehlerhafter Installation, wie z. B. Nägel in Leitungen, Quetschungen der Isolierung, lose Klemmstellen in schlecht montierten Leuchten, Steckdosen und Schaltern oder Leitungsbrüchen. Dies kann zu gefährlichen Fehlerlichtbögen führen, die eine Brandentstehung begünstigen.

Für zusätzliche Sicherheit sorgt in einem solchen Fall eine Fehlerlichtbogen-Schutzeinrichtung (AFDD). Diese überwacht mit einem integrierten Messsystem kontinuierlich die angeschlossene elektrische Leitung und die versorgten Verbraucher auf entstehende Fehlerlichtbögen. Im Fehlerfall wird dann der entsprechende Stromkreis innerhalb von Sekundenbruchteilen unterbrochen.

Brandschutz bei Möbelleuchten

Für Möbelleuchten gelten besondere Sicherheitsanforderungen. Sie dürfen an ihren Oberflächen nicht zu heiß werden und müssen einen festgelegten Mindestabstand zu brennbaren Möbelteilen besitzen. Leuchten, Schalter und Steckdosen für den Möbeleinbau sind mit den „M“- oder „MM“-Kennzeichen (Buchstaben in auf die Spitze gestellten Dreiecken) versehen. Für den Möbeleinbau sind spezielle Lösungen von Schaltern und Dimmern mit sehr geringen Einbautiefen verfügbar.

Vorschaltgerät
Vorschaltgerät mit Kennzeichnung für den Möbeleinbau, © Häfele GmbH & Co KG

Überspannungsschutz

Lampen mit elektronischen Vorschaltgeräten sind im Gegensatz zu älteren Lampen-Technologien empfindlicher gegen Überspannungen. Um eine hohe Verfügbarkeit und damit auch Wirtschaftlichkeit sicherzustellen, ist ein wirkungsvoller Überspannungsschutz notwendig.

Daher sollen bereits in der Planung die Weichen für ein wirksames Überspannungs-Schutzkonzept gestellt werden.

Überspannungs-Schutzeinrichtungen sind für eine normkonforme Elektroinstallation für Wohngebäude verpflichtend vorgeschrieben und werden in Zähler-, Haupt- und Unterverteilung eingesetzt. Zusätzlich empfehlenswert ist der Einsatz von Überspannungsableitern des Typ 3 direkt am Anschluss der Leuchten.

Überspannungsableiter
Überspannungsableiter Typ 3 für den Endgeräteschutz, © Dehn

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